Ca. 4-10 mm große Zecke mit flachen braunroter eiförmigen Körper.

Taubenzecke

Lateinische Bezeichnung: Argas reflexus
Größe: 4-5 mm bzw. 7-10 mm
Farbe: braunrot

Schaden

Der Stich einer Taubenzecke kann zu juckenden, schmerzenden Bissreaktionen, sowie zu lokal begrenzten Entzündungen (Kratzekzeme), Hauteiterungen wie bei Verlausung, schwer heilenden, nässenden und ausgedehnten Hautgeschwüren führen.

Allgemeinreaktionen wie Atemnot, beschleunigter Puls, Erbrechen, Atemwegs- und Hautallergien, sowie psychische Reaktionen sind durchaus im Bereich des Möglichen nach einem Einstich.

Aussehen

Der Körper der Taubenzecke ist flach eiförmig, mit fein gefurchten Rändern, die nach oben umgebogen sind. Sie ist gelblich gefärbt und nach Einnahme der Blutmahlzeit wechselt die Farbe zu braunrot. Auf dem Rücken hat die Taubenzecke zahlreiche Gruben und Augen sind nicht vorhanden.

Die Körpergröße ist je nach Geschlecht unterschiedlich: Männchen werden 4-5 mm groß, Weibchen 7-10 mm.

Vorkommen und Lebensweise

Taubenzecken sind in den wärmeren Ländern und in Mitteleuropa verbreitet. Neben dem klassischen Vorkommen in Geflügelhaltungen nimmt die Verbreitung unter verwilderten Haustauben in den Städten zu. Dort wo die Tauben ihre Nist- und Ruheplätze angelegt haben, ist ein Auftreten der Taubenzecke nicht unausschliessbar.

Sie ist überwiegend nachtaktiv und hält sich tagsüber als Ektoparasit in Ritzen, Spalten, Ecken, unter Spinnweben und an anderen Unterschlupfstellen in Taubenschlägen und Hühnerställen auf.

Sie geht aber auch auf Enten, Gänse, Spatzen u.a. Vogelarten über, wobei sie auch Säugetiere und Menschen in ihrem Befallsbereich nicht verschont.

Das Weibchen legt zwischen 20-100 ovale, 0,6 mm große Eier an verdeckten Stellen ab. Dieses geschieht mehrmals jährlich und die Eier sind anfangs bräunlich und werden später weiß. Nach 2-8 Wochen schlüpfen die ca. 2-3 mm großen, rundlichen und kurz behaarten Larven. Ihre sechs langgliedrigen Beine enden mit Klauen und Haftlappen. Nach 8-14 Tagen saugen sie auch tagsüber Blut. Sie setzen sich an der federfreien Haut fest, wie beispielsweise am Hals, an Schenkelinnenflächen oder unter den Flügeln.

Wenn sie vollgesogen sind, fallen sie als kleine schwarzrote Kugeln auf, verlassen den Wirt und verkriechen sich. Nach 4-9 Tagen häuten sie sich zum erstenmal zur achtbeinigen Nymphe. Das erste Nymphenstadium ähnelt dem ausgewachsenen Tier, ist jedoch kleiner und ohne Geschlechtsöffnung.

Die Nymphen saugen nachts und nach einem Zeitintervall von ca. 3 Wochen entwickeln sich bis zu vier Nymphenstadien, danach die geschlechtsreife Zecke.

Sie nimmt in der warmen Jahreszeit bis zu 30 Minuten Blut monatlich auf. Larven und Nymphen säugen nur einmal Blut zwischen den Häutungen, die Adulten Zecken wiederholt. Zehn Zecken saugen bis zu 3 ml Blut.

Der Entwicklungszyklus ist von den äußeren Umständen abhängig: Bei Blutspendermangel dauert es bis zu 3 Jahre, kann aber schon nach 3 Monaten abgeschlossen sein, wenn ein Wirt vorhanden ist. Geschlechtstiere gelten als kälteresistent und sollen ohne Nahrungsaufnahme bis zu 6 Jahren überleben können.