Nagetier, ca. 15-23 cm groß, schwarzgrau bis graubraun, struppiges Aussehen, dünnhäutige und fast unbehaarte große Ohren.

Hausratte

Lateinische Bezeichnung: Rattus rattus
Größe: 15-23 cm
Farbe: schwarzgrau bis graubraun

Schaden

In Europa ist die Hausratte nicht so schädlich wie die Hausmaus oder die Wanderratte, jedoch kann eine Massenvermehrung oft zu ernsten materiellen Schäden führen. Sie ist auch ein gefährlicher Überträger von Krankheitskeimen.

Durch ihre Nahrungspräferenzen richtet sie große Schäden in Getreidespeichern und Vorratskammern an.

Aussehen

Die Hausratte ist schwarzgrau bis graubraun gefärbt. Auf dem Rücken ragen lange Grannenhaare, die der Hausratte ein struppiges Aussehen verleihen. Die Rumpflänge schwankt zwischen 15-23 cm und die Schwanzlänge pendelt zwischen 17-25 cm. Der Schwanz ist immer länger als der Körper.

Das Körpergewicht der Hausratte beträgt im Durchschnitt ca. 140-200 g. Im Gegensatz zur Wanderratte sind die Ohren größer, sehr dünnhäutig und fast unbehaart.

Vorkommen und Lebensweise

Die Hausratte gelangte erst in frühgeschichtlicher Zeit von Indien über Afrika nach Europa. Sie verbreitete sich sehr stark und besiedelte nach und nach den süd- und mitteleuropäischen Raum.

Bevorzugte Lebensräume der Hausratte sind Getreidespeicher, geräumige Dachböden, sowie im Mittelmeerraum offenes Ödland. In Deutschland gibt es nur zerstreute Vorkommen in den Hafenstädten, eventuell durch Einschleppung mit Schiffen hervorgerufen.

Die Hausratte liebt Wärme und Trockenheit. In Gebäuden findet man sie zumeist in den höher liegenden Stockwerken, Dachböden usw. Sie klettert und springt besser als die Wanderratte und bei der Nahrung bevorzugt sie pflanzliche Komponenten wie Getreide, Samen, Nüsse und Obst. Die Hausratte braucht nicht unbedingt Wasser, sie ist in der Lage, längere Zeit nur mit trockenem Getreide auszukommen. Selten treten sie einzeln auf. Zumeist bilden sich Rudel aus 20-60 Tieren, die keine feste Rangordnung oder Paarungen erkennen lassen.

Als besondere Merkwürdigkeit erweisen sich die sogenannten „Rattenkönige“. Bei hoher Bestandsdichte kann es vorkommen, dass 6-12, sogar bis zu 32 Ratten ein mit den Schwänzen verknotetes Knäuel bilden. Die Bedeutung dieses Umstandes ist bis heute nicht geklärt.

Hausratten benutzen feste Wege, die auch in Gebäuden schnell sichtbar werden. Anderen Ratten wird durch das Anbringen von Geruchsmarkierungen angezeigt, dass das Gebäude besetzt ist. Erdbauten werden nicht errichtet. Ihre Nester legen die Hausratten versteckt im Gebäudeinneren an.

Hausratten werden im Alter von 68 Tagen geschlechtsreif. Das Weibchen ist 20-24 Tage trächtig und bringt in einem Wurf 6-7 Junge zur Welt, die nach 3 Monaten selbst fortpflanzungsfähig sind. Insgesamt zeugt die Hausratte bis zu ca. 34 Nachkommen pro Jahr. Die Wurfgröße und -häufigkeit wird stark von der Siedlungsdichte beeinflusst; sie nimmt mit zunehmender Dichte ab.