Schwarze Wegeameise

Lateinische Bezeichnung: Lasius niger
Größe: 3-5 mm
Farbe: dunkelbraun - schwarz

Schaden

Die Wegeameise (Lasius niger) kann in menschlichen Siedlungen verschiedene Arten von Schäden verursachen, die sowohl hygienische als auch strukturelle Probleme mit sich bringen.

Im Haushalt sind Wegeameisen oft eine Plage, da sie auf der Suche nach Nahrung in Küchen und Vorratsräumen eindringen. Sie werden besonders von süßen und eiweißreichen Lebensmitteln angezogen. Wenn sie diese kontaminieren, werden die Lebensmittel unbrauchbar, was zum Verlust und zusätzlichen Kosten führt. Die ständige Präsenz von Ameisen in Wohnräumen kann zudem als unhygienisch und störend empfunden werden.

Strukturelle Schäden

Wegeameisen können auch bauliche Schäden verursachen, indem sie ihre Nester in den Fundamenten oder Wänden von Gebäuden anlegen. Das Ausgraben von Erde und Materialien kann die Stabilität von Gehwegen, Terrassen und sogar Gebäudefundamenten beeinträchtigen. Besonders betroffen sind ältere Bauwerke mit porösen Materialien, die den Ameisen einen leichteren Zugang bieten.

Schäden in Garten und Landwirtschaft

In Gärten und landwirtschaftlichen Bereichen fördern Wegeameisen das Wachstum von Blattlauspopulationen. Sie schützen die Blattläuse vor natürlichen Feinden, weil sie deren Honigtau ernten, eine süße Substanz, die von Blattläusen abgesondert wird. Dies kann zu einem starken Befall von Pflanzen führen, was deren Wachstum und Ertrag erheblich beeinträchtigen kann.

Die Bekämpfung der Wegeameise erfordert daher oft eine Kombination aus Präventionsmaßnahmen und gezielter Bekämpfung, um ihre Population in Schach zu halten und Schäden zu minimieren.


Aussehen

Erwachsene Arbeiterinnen sind in der Regel zwischen 3,0 und 5,0 Millimeter lang und haben einen schlanken, glänzenden Körper. Ihre Körperfarbe variiert von schwarz bis dunkelbraun, wobei der Körper oft einen leicht metallischen Glanz aufweist.
Der Kopf, Thorax und Abdomen sind klar voneinander getrennt, und die Ameise hat sechs Beine, die relativ lang und dünn sind. Zwischen dem mittleren Körperabschnitt und dem Hinterleib hat die Schwarze Wegameise nur ein einzelnes Stielchenglied, das als Petiolus bezeichnet wird.

Die Königin der Wegeameise ist deutlich größer als die Arbeiterinnen und kann eine Länge von bis zu 9 Millimetern erreichen. Sie hat eine ähnliche Färbung wie die Arbeiterinnen, ist aber oft etwas dunkler und kräftiger gebaut. Während der Schwarmflugzeit tragen die Königinnen Flügel, die sie nach der Begattung abwerfen.

Die Männchen, die ebenfalls während der Schwarmflugzeit erscheinen, sind kleiner als die Königinnen, aber größer als die Arbeiterinnen. Sie haben einen schlankeren Körperbau und längere Flügel.

Vorkommen und Lebensweise

Die Wegeameise ist eine der häufigsten Ameisenarten in Europa und kommt in vielen Teilen der Welt vor, darunter Nordamerika und Asien. Sie bevorzugt gemäßigte Klimazonen und ist sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten weit verbreitet. Wegeameisen sind besonders häufig in Gärten, Parks, Wiesen und Wäldern zu finden, aber auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen, wo sie sich gut an verschiedene Umweltbedingungen anpassen können.

Wegeameisen leben in großen Kolonien, die aus einer Königin, zahlreichen Arbeiterinnen und in bestimmten Jahreszeiten auch Männchen und jungen Königinnen bestehen. Die Lebensweise dieser Ameisen ist durch eine klare Arbeitsteilung und ein starkes Sozialverhalten geprägt.

Die Nester der Wegeameise befinden sich meist im Boden, oft unter Steinen, Gehwegen oder anderen festen Objekten. Diese Nester können ausgedehnte unterirdische Gänge und Kammern umfassen, die der Kolonie Schutz und Lebensraum bieten. Manchmal werden Nester auch in Holz oder Mauerwerk angelegt, was zu strukturellen Schäden führen kann.
Wegeameisen sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl von Nahrungsmitteln, darunter Insekten, Honigtau von Blattläusen, Samen und menschliche Nahrungsmittelabfälle. Die Arbeiterinnen gehen auf Nahrungssuche und bilden dabei oft gut sichtbare Ameisenstraßen, die zu den Nahrungsquellen führen.

Diese Ameisenstraßen können sich über mehrere Meter erstrecken und sind ein häufiges Anzeichen für eine nahegelegene Ameisenkolonie.

Die Fortpflanzung der Wegeameisen erfolgt hauptsächlich im Spätsommer, wenn die sogenannten Schwarmflüge stattfinden. Während dieser Flüge verlassen geflügelte Männchen und Jungköniginnen das Nest, um sich zu paaren. Nach der Paarung sterben die Männchen, und die befruchteten Königinnen suchen nach geeigneten Orten, um neue Nester zu gründen. Eine Königin kann bis zu 15 Jahre alt werden und während ihrer Lebenszeit Millionen von Eiern legen.

Wegeameisen interagieren häufig mit anderen Insektenarten, insbesondere mit Blattläusen. Sie schützen Blattläuse vor Fressfeinden und erhalten im Gegenzug den süßen Honigtau, den die Blattläuse produzieren. Diese symbiotische Beziehung kann jedoch schädlich für Pflanzen sein, da Blattläuse Pflanzen schädigen und das Pflanzenwachstum beeinträchtigen können.

Insgesamt sind Wegeameisen aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und ihres sozialen Verhaltens eine äußerst erfolgreiche und weit verbreitete Ameisenart. Trotz ihrer nützlichen Rolle in der Natur können sie jedoch auch als Schädlinge in menschlichen Siedlungen auftreten, was eine gezielte Bekämpfung erfordert.